Freitag, 4. Januar 2013

Luxus für das eigene Depot

Der materielle Reichtum auf dieser Welt nimmt insgesamt weiter zu. Trotz Finanz- oder Eurokrise können die wohlhabenden Menschen auf dieser Erde ihr Vermögen immer weiter steigern. Somit spreizt sich die Schere zwischen der ärmeren Bevölkerung und den reichen Menschen in der Tat immer weiter. Die wichtigsten Gründe dafür sind, dass die wohlhabenden Menschen finanziell gebildet sind, die Macht des Zinseszins-Effektes verstanden haben und Vermögenswerte kaufen.

Mehr zum globalen Reichtum beispielsweise in diesem Artikel der Welt.

Ein Warren Buffet ist ein Vorbild als - vom Lebensstil eher bescheidener - Investor, aber nicht unbedingt repräsentativ für reiche Leute. Wohlhabende Menschen genießen dauerhaften Wohlstand, reiche Leute haben häufig nur vorübergehend viel Geld. Wie dem auch sei, die meisten Menschen, die wirklich viel Geld haben, nutzen dies für luxuriöse Annehmlichkeiten. Luxus bedeutet im engen Sinne bereits mehr zur Verfügung zu haben, als man wirklich für den täglichen Bedarf benötigt. Dennoch ist Luxus relativ, denn für uns Europäer ist beispielsweise fließendes Wasser Standard, in vielen anderen Regionen auf der Welt dagegen nicht und somit Luxus.

Der Luxus der wohlhabenden Menschen besteht darin sich für teilweise horrende Preise Produkte von bekannten Luxusanbieter zu kaufen. Ob es Parfüm, eine exklusive Champagner-Flasche oder andere teure Lebensmittel sind oder luxuriöse Villen oder Fahrzeuge zum Vorzeigen.

Der Privatanleger, der bislang (noch) nicht in derartige Sphären vorgedrungen ist, kann sich einen kleinen Teil des Schwelgens im Überfluss sichern, in dem er in Aktien investiert, die Luxusgüter herstellen. Da das globale Vermögen insbesondere der finanziell aufgeklärten Menschen in Zukunft schon alleine wegen des Zinseszins-Effektes weiter zunehmen wird, werden wohl auch in den kommenden Jahren viele derartige Aktien langfristig profitabel sein. Nicht selten sehen längerfristige Charts von Aktien-Unternehmen, die Luxusgüter herstellen, folgendermaßen aus.

Chart der Aktie LVMH - Quelle: www.comdirect.de

Chart der Aktie Swatch - Quelle: www.comdirect.de
Bislang habe ich noch keinen richtig guten ETF mit ausschließlich Luxus-Aktien gefunden, sondern lediglich aktiv gemanagte Fonds mit einer jährlichen TER von über 2%, obwohl die Anzahl der Titel insgesamt überschaubar bleibt. Eine Auswahl von Luxus-Aktien habe ich hier aufgelistet. Wie immer handelt es sich um keine Kaufempfehlungen von mir, aber ein genaueres Anschauen dieser Unternehmen, ob sie eine gewisse Bereicherung für das eigene Depot sein könnten, kann bestimmt nicht schaden. Einige liefern zudem auch eine nette Dividendenzahlung.


Zum Weiterlesen:

17 Kommentare:

  1. Danke für die Übersicht der Luxus Aktien Lars. Luxus ist wirklich individuell. Jeder hat eine andere Vorstellung und Definition von Luxus und Reichtum. Ich investiere lieber in Dividenden Aktien und kaufe mir von den Dividenden Aktien einige Luxusgüter.

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    1. Ganz genau. Wobei Luxus-Aktien mit einer schönen Dividendenzahlung - sind ja teilweise mit in der Liste dabei - ebenfalls dazu führen können, sich anschließend Luxusgüter anzueignen ;-)

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  2. Hi Lars,

    ich muss deinen Aussagen im ersten Absatz widersprechen. Ich halte wohlhabende Menschen auf keinen Fall für gebildeter in Bezug auf finanzielle Angelegenheiten. Im Gegenteil, der Großteil der wohlhabenden Menschen hat den Reichtum durch Erbschaft erlangt und durch die geringe Besteuerung von Kapitalerträgen mit nur 25%, im Gegensatz zum Spitzensteuersatz bei Einkommen durch Arbeit, wird der Reichtum immer weiter gemehrt. Dadurch verteilt sich auch immer mehr Vermögen auf die wohlhabendsten 10%.

    Der durchschnittlichen Bürger mit einem Bruttoeinkommen von 40.000€ im Jahr hat kaum eine Chance in diese Sphären vorzudringen und nur von seinen Kapitalerträgen zu leben.

    Viele Grüße,
    Jan

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    1. Hi Jan,

      das glaube ich eben nicht. Jemand, der nicht gelernt hat mit Geld umzugehen, der wird bei einem Lottogewinn oder einer Erbschaft das Geld rasch auch wieder ausgeben. Ich kenne selbst in meinem Umfeld einige Leute, die dies so gemacht haben.

      Jemand, der ausreichende finanzielle Bildung erlangt hat, wird zwar in kleinen Schritten, aber dafür stetig zum Wohlstand schreiten. Kleine Beträge sind am Anfang natürlich schwieriger, aber auch solchen Leuten ist der Weg zur finanziellen Freiheit offen.

      Viele Grüße
      Lars

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  3. Du beschreibst in den 2 Absätzen völlig gegensätzliche Gruppen von Menschen und beide haben nichts mit der wohlhabenden Bevölkerung, also den reichsten 10% zu tun.
    Das sind Menschen die zum Großteil, es gibt natürlich immer Ausnahmen, bereits ein wohlhabenden Familien aufgewachsen und bereits bei der Geburt ausgesorgt haben. Bei dieser Bevölkerungsgruppe kommt der Wohlstand vor allem aus niedrig besteuerten Kapitalerträgen. Im Gegensatz zu deinem ersten Absatz wird den Kindern auch kein Batzen Geld vererbt, sondern ein ganzer Strauß an Anlageformen (Immobilien, Firmenbeteiligungen, Aktien, Kustgegenstände, etc.), die einen ständigen Strom von Einkommen schaffen. Das ist was völlig anderes als XX Mio beim Lotto zu gewinnen.
    Hinzukommt, dass wohlhabende Menschen (zu wahrscheinlich horrenden Gebühren) ihr Vermögen verwalten lassen.
    Ich gebe dir in soweit Recht, dass die Kinder von wohlhabenden Eltern eine bessere Ausbildung erhalten und dadurch wieder eine höhere Stellung in der Gesellschaft erreichen, sowie ihr Vermögen wahrscheinlich "intelligenter" verwalten.

    Dein zweites Beispiel hat auch nichts mit wohlhabenden Menschen zu tun (oder vielleicht doch, ich habe keine Ahnung wie wohlhabend du bist :-) ). Du beschreibst die Gruppe von Menschen aus der Mittelschicht, die sich überhaupt mit Vermögensaufbau beschäftigen und mit ihrem erarbeitetem Einkommen versuchen Wohlstand aufzubauen. Durch die hohe Besteuerung des (angenommenen) durchschnittlichem Einkommens ist es aber kaum möglich ein Vermögen aufzubauen und die wohlhabende Schicht aufzusteigen. Ich denke unter 100k im Jahr ist das auch völlig illusorisch. Es bringt ja auch nichts, sein ganzes Leben sparsam zu sein, um dann mit 65 auf 500k zu sitzen und dann vielleicht von den Kapitaleinkünften zu leben. Dann hat wiederum erst die Nachfolgegeneration was davon...

    PS: In diesem Blog kommentieren mittlerweile 2 Jan. Damit das nicht zu Verwirrungen führt,
    häng ich ab jetzt noch einen Buchstaben dran.

    Viele Grüße,
    JanH

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    1. Hi Jan,

      gut, dass ich überzeugt davon bin, dass beide Hauptthesen, die Du vorbringst, nicht sein müssen. Denn dann würde ich dieses Blog sofort schließen.

      Zum ersten Abschnitt. Sicherlich gibt es Familien, die ihren Kindern und Enkeln gleich Vermögenswerte mit auf den Weg geben. Sie haben auch zumindest den theoretischen Vorteil die finanzielle Bildung gleich mitzubekommen. Doch in der Praxis besteht für den Nachwuchs gar kein unmittelbarer Grund sich mit Leidenschaft der finanziellen Bildung zu widmen. Papa hat das schon irgendwie gemacht und nun lassen wir das laufen. Es gibt nicht wenige Beispiele, bei denen die Nachkommen z.B. ein gut laufendes Unternehmen in den Ruin getrieben haben.
      Diejenigen, die lediglich Geldvermögen erhalten, geben es - ohne gelernt zu haben mit Geld umzugehen - früher oder später wieder aus.

      Finanzielle Bildung lernt man - leider - nicht in der Schule. Warum dies so sein könnte, wurde an anderer Stelle mal andiskutiert. Aber man kann sie sich jederzeit selbst aneignen und dann anderen weitervermitteln, dies ist ein Hauptgrund, warum es dieses Blog gibt. Natürlich hat man einen Zeitvorteil mit 25 Jahren vernünftig mit Geld umzugehen als jemand mit 50 Jahren. Aber auch wer spät anfängt hat bereit viel mehr erreicht, als jemand ohne finanzielle Bildung, der lediglich auf ein paar mickrige Euro vom Staat hofft.

      Ich behaupte sogar, wer einmal Geldprobleme hatte und sich als Ziel setzt nie mehr Geldsorgen zu haben, wird ein stärkeres inneres Verlangen verspüren sich um seine finanzielle Zukunft selbständig zu kümmern.

      Wer derzeit nicht zu den wohlhabendsten 10% gehört, kann dies mit hoher Wahrscheinlichkeit durch finanzielle Bildung erreichen :-)


      Zum zweiten Abschnitt. Die Mittelschicht wird solange in der Mittelschicht bleiben wie sie glaubt durch aktive Arbeit wohlhabend zu werden. Das klappt höchstens, wenn die Einkünfte sehr hoch sind und gleichzeitig ein sparsames Leben geführt wird. Man sollte sich stattdessen lieber überlegen zusätzliche Einkommensquellen zu erschaffen, die vorwiegend passiver Natur sind.

      Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was negativ daran sein soll, 500.000 Euro zu besitzen und monatlich netto 1666 Euro davon zu erhalten? Wie das funktioniert, wird hier auf diesem Blog gezeigt.

      Ich weiß nicht wie lange Du dieses Blog liest, aber schau Dir ruhig auch die älteren Beiträge von Anfang letzten Jahres an. Dort wurden viele Punkte, die wir hier diskutieren bereits besprochen.

      Viele Grüße
      Lars

      PS: JanHoff...?

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    2. Zitat: Durch die hohe Besteuerung des (angenommenen) durchschnittlichem Einkommens ist es aber kaum möglich ein Vermögen aufzubauen und die wohlhabende Schicht aufzusteigen. Ich denke unter 100k im Jahr ist das auch völlig illusorisch. Es bringt ja auch nichts, sein ganzes Leben sparsam zu sein, um dann mit 65 auf 500k zu sitzen und dann vielleicht von den Kapitaleinkünften zu leben. Dann hat wiederum erst die Nachfolgegeneration was davon.

      Ich denke, dass es sehr darauf ankommt, was man unter "wohlhabend" versteht:
      * "Alles" kaufen zu können?
      * "Alles notwendige zum Leben" kaufen zu können?
      In unserer Konsumgesellschaft wird "mehr" vielfach mit "besser" verwechselt. Wenn man sich auf die wirklich benötigten Dinge im Leben beschränkt, sollte man auch mit einem Einkommen deutlich unter 100k viel zur Seite legen können und soviel Vermögen aufbauen können, dass man zumindest ein schönes Zubrot zum Leben erwirtschaften kann. Dazu ist dann aber auch ein bisschen Intelligenz beim Geldanlegen/Geldausgeben notwendig. Daher sind Blogs wie dieser von Lars durchaus hilfreich, Denkanstöße zu liefern.
      Mit dem konsumbewußten Leben ist aber natürlich nicht gemeint, dass man sich zu Sparzeiten jeden Bissen vom Mund absparen soll, um dann hinterher in Saus und Braus leben zu können. Das ist tatsächlich illusorisch!
      Wer den konsumbewussten Lebensstil zu Sparzeiten pflegt, sollte dies auch hinterher noch können.
      Ich denke nicht, dass ich im Alter von 65 500k auf der hohen Kante haben muss, um mich wohlhabend zu fühlen. Braucht man wirklich das schicke neue Auto? Das neueste Gadget? Die hippen Klamotten?

      Und ja, es gibt Menschen, die wirklich kaum Geld zum Sparen haben - 100k halte ich aber für eine viel zu hohe Zahl, um den Versuch zu wagen, die finanzielle Zukunft selbst zu gestalten.

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  4. Ich glaube, Jan liest aus Deinen Beiträgen eine bestimmte Ideologie heraus, und das tue ich auch: Jeder könne es schaffen, wenn er sich nur genug bemüht; und die, die schon über Reichtum verfügen, täten dies zu Recht, denn ohne stetes Bemühen käme ihnen dieser wieder abhanden. Kurz: Die Welt sei gerecht. Doch das ist sie nicht.

    Den Hauptgrund dafür, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander driftet, in der fehlenden finanziellen Bildung zu sehen, halte ich für außerordentlich naiv.

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    1. Hallo ster,
      vielen Dank für Deine Anmerkung. Ich fürchte, es geht nun aber einen Schritt zu weit. Nach meiner bescheidenen Überzeugung geht die finanzielle Bildung bereits dort los, dass man nicht sein gesamtes Einkommen restlos ausgibt oder sich sogar für den Konsum verschuldet. Selbst, wenn bereits Geld zurückbehalten wird, dann sollte dies nicht als langfristige Anlage auf dem Tagesgeldkonto liegen oder in Kapital-Lebensversicherungen.

      An keiner Stelle dieses Blogs habe ich behauptet, dass die Welt gerecht sei. Das liegt mir fern.

      Persönlich finde ich es aber sehr schade, wenn jemand nicht einmal ernsthaft versucht wohlhabend zu werden, sondern einfach von vorneherein den Kopf in den Sand steckt.

      Was wären denn nach Deiner Auffassung Gründe warum die Schere zwischen Arm und Reich auseinander driftet?

      VG
      Lars

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  5. Versuchen kann man vieles, aber inwiefern einem Aufstocker oder einer alleinerziehenden Mutter, die gerade so über die Runden kommt, z.B. das Wissen um den Unterschied zwischen aktiv gemanagten Fonds und ETFs nun helfen soll, sehe ich nicht.

    Versteh mich nicht falsch, ich bin ja selbst schockiert, dass auch Studierte mit Dreisatz und Zinseszins Probleme haben und manche mit über 30 ihre Versicherungsangelegenheiten noch von Vati regeln lassen. Und keine Frage, an der Schule braucht es dringend ein Fach, in dem finanzielle (und auch juristische) Grundkenntnisse für den privaten Gebrauch vermittelt werden.

    Doch um Nutzen aus diesem Wissen ziehen zu können, braucht es zunächst (aktives) Einkommen in ausreichender Höhe - oder ein wohlhabendes Elternhaus.

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    1. Hallo ster,
      ich bin immer wieder überrascht, dass ich als alleinerziehende Mutter immer als Problemfall herhalten darf :o)
      Mein Kind (8) lernt bereits jetzt das investieren in Aktien und ich zahle derzeit (bis 2016) unser Haus ab. Ich gebe zu, es ist schwer, ich bin mir auch der großen Portion Glück bewusst aber ich habe nicht vor aufzugeben zumindest wohlhabend zu werden

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    2. Großartig! Das finde ich richtig klasse, dass ein oft - auch in anderen Medien - genannter vermeintlicher "Problemfall" sich hier zu Wort meldet und sagt: "Es ist zwar alles andere als leicht, aber ich versuche es dennoch!"

      Vielen Dank für dieses Post. Ich wünsche auf jeden Fall gutes Gelingen und Durchhaltevermögen! :-)

      VG
      Lars

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  6. Hallo Lars,
    eine sehr interessante Diskussion die du hier entfacht hast. Ich denke es gibt dazu bei uns zwei Meinungen, die nur sehr schwer auf einen Nenner zu bringen sind. Ich möchte nicht zu weit ausholen, jedoch einen Kommentar zu ster abgeben.
    Du stellst in deinem Beitrag von 15:11 sehr schön dar, was dich stört. Das sehe ich genauso, ich bin selbst Student und habe mit 19 angefangen zu studieren. Man hat sich mit anderen Unterhalten und ich musste erschreckt feststellen, dass viele nicht Wissen, was sie für ihre Wohnung zahlen oder welchen Stromanbieter sie haben. Das sind in meinen Augen absolute Alltagsfragen, wenn es Richtung Versicherung usw. geht schalten viele komplett ab.
    Genauso stört es mich wenn Papa am 1. 800 Euro überweist, oder Bafög gezahlt wird, am 20. das Geld Weg ist und der nächste Monat genauso verläuft.
    Aber genau das ist ja die finanzielle Bildung, der Unterschied zwischen aktiv und passiv ist da in meinen Augen schon erweitertes Wissen. Es beginnt doch mit Plus und Minus, Einnahmen minus Ausgaben und selbst da hapert es bei vielen.

    Zu den Reichen, genau das ist der Punkt welchen viele ihren Kindern mitgegeben haben, es ist irrelevant ob am 1. 1.000, 10.000 oder 100.000 hereinkommen, wenn man nicht mit dem Geld umgehen kann ist es am Ende immer Weg. Und da liegt die Stärke der Reichen. Natürlich erben viele große Vermögen, aber ein Bruchteil setzt sich damit an den Strand und feiert, sowie es im Fernsehen suggeriert wird. Der größere Anzahl arbeitet härter, als es der Durchschnittsverdiener tut, der schon bei 50 Stunden/Woche Burn out bekommt.

    Der andere Jan

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  7. Der obige Text ist falsch, bitte nicht beachten und löschen...

    Hier der richtige Kommentar:

    @ster Du sprichst mir aus der Seele, besser hätte ich es selbst nicht sagen können.

    @Lars Du musst einfach objektiv die Fakten betrachten. Das hat auch nichts mit Kopf in den Sand stecken zu tun. Ich will jetzt auch nicht lange ausholen... Rechne dir aus wie viel man jeden Monat zur Seite legen muss bei welcher Rendite und dann erkläre uns mal, wie das mit einem durchschnittlichen Einkommen von 2000€ mit Kindern, Auto, Urlaub, etc. möglich sein soll.
    Ich weiß nicht, ob es dazu schon eine Umfrage gab, aber ich schätze, dass der Großteil der Leser irgendwas zwischen 100-500€ im Monat für den Vermögensaufbau verwendet. Ohne Abstriche beim Lebensunterhalt werden nur wenige dauerhaft über 500€ im Monat beiseite legen können, geschweige den noch mehr aufbringen können. Und wenn mann sich dann durch Verzicht bis 65 500K zusammengekratzt hat, ist man vielleicht doch nicht mehr so fit das voll auszuschöpfen und man ist ja eh Wenig gewohnt, also warum sollte man das jetzt ändern. Das soll nicht falsch klingen, jeder sollte einen gewissen Teil für Vermögensaufbau verwenden. Die Regel "Vermögen aufbauen kann nur der, der dauerhaft unter seinen Verhältnissen lebt" gilt immer, für Arm und Reich. Aber man sollte immer den Kompriss zwischen sparen und "leben" hinbekommen.

    Und wenn ich sehe, dass von meinem Durchschnittseinkommen 40% für Steuern und Abgaben abgehen, aber auf Kapitaleinkünfte nur 26% (KeSt+Soli), dann brauch ich nich lange überlegen warum die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht. Einkommen durch Arbeit wird einfach viel höher belastet, wodurch es sehr viel schwieriger ist ein Vermögen aufzubauen, als eins zu verwalten. Das bestätigen auch die Zahlen, wonach die reichsten 10% über 50% des gesamten Nettovermögens in Deutschland besitzen, tendenz weiter steigend, und die ärmsten 50% der Bewölkerung nur 1%.

    Die finanzielle Bildung am Einkommen festzumachen ist wahrlich etwas einfach gedacht und jeder kann aus seinem Bekanntenkreis sicher das ein oder andere Extrem in die Runde werfen. Mit deiner Verallgemeinerung sprichst du praktisch einem Großteil der Bevölkerung jegliche finanzielle Bildung ab.

    PS: Nein.

    Viele Grüße und einen schönen Restsonntag,
    JanH

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  8. @JanC: Vielen Dank für die gute Ergänzung. Das ist der Punkt, viele wissen in der Tat nicht wieviel Geld sie im Alltag benötigen. Und wer - aus welchen Gründen auch immer - viel Geld besitzt, ohne den richtigen Umgang gelernt zu haben, der wird dies komplett wieder ausgeben.

    @ster: JanC sagte es bereits, die Frage ob aktiver Fonds oder ETF ist schon fortgeschrittenes Wissen. Die von Dir genannten Beispiele (oder meine zuvor) beginnen noch viel weiter an der Basis.
    Wenn 50% der Deutschen Ihr Geld in aktiv gemanagten (Aktien-)Fonds investieren würden, dann wäre das ein Quantensprung zu den heutigen Verhältnissen. Nur etwa 13% der Deutschen sind in Aktien oder Aktien-Fonds(-ETFs) investiert. Ja, sie würden pro Jahr 1% mehr zahlen, aber sie geben ihr Geld nicht komplett aus oder lassen es auf dem Tagesgeld verrotten.

    Es gibt immer Schicksalsschläge oder übergeordnete Gründe, warum jemand in der Armut landet. Aber wenn man die Historie genauer verfolgt, stellt sich heraus, dass der Weg dorthin mit dem richtigen Umgang mit Geld bei vielen Leuten nicht zwingend gewesen wäre.

    @ster+JanH: Ich würde einmal behaupten, dass sich maximal 10% (wenn überhaupt) der Deutschen mit Finanzangelegenheiten derart beschäftigen, dass sie sich auf solchen Blogs oder Foren wie hier umschauen. Von daher seid Ihr bereits einen wesentlichen Schritt weiter als ein Großteil der Bevölkerung. (10% sind wohl noch deutlich zu hoch gegriffen)

    @JanH: Zunächst einmal möchte ich Dich beglückwünschen, dass Du in derart jungen Jahren Dir intensiv Gedanken über die finanzielle Zukunft machst. Damit gehörst Du sicherlich zu einer noch kleineren Gruppe, die ich weiter oben mit <10% quantifiziert habe.

    Versuche Dich nicht nur ausschließlich auf Dein Einkommen Deiner regelmäßigen Arbeit zu konzentrieren. Zinsen und Dividenden sind eine der bequemsten Möglichkeiten passives Einkommen zu erzielen. Hier auf diesem Blog hat sich ein gewichtiger Schwerpunkt auf Investments in ETFs herauskristalisiert, aber es gibt ja noch weitere Möglichkeiten.
    Vielleicht hast Du noch Talente oder Hobbys, die Du darüberhinaus monetarisieren kannst?
    Hier noch zwei Beiträge zum Weiterlesen, im zweiten Beitrag gibt es eine Rechnung für einen Berufsanfänger von 25 Jahren (um auf Deine Frage zu antworten).
    Die Notwendigkeit passive Einkommensströme zu erzielen

    Wer hat die Möglichkeit Vermögen aufzubauen

    Viele Grüße
    Lars

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  9. "Der Kurzsichtige ist selbstsüchtig, der Weitsichtige wird in der Regel bald einsehen, dass im Gedeihen des Ganzen der eigene Nutz am besten verankert ist."

    Silvio Gesell (Vorwort zur 3. Auflage der NWO)

    "Der Zins ist ja sicher ein besonderer Reiz für den Sparer. Aber nötig ist dieser besondere Reiz nicht. Der Spartrieb ist auch ohne diesen Reiz stark genug. Übrigens, so kräftig der Zins als Sparreiz auch wirken mag, so ist er doch keinesfalls stärker als das Hindernis, das der Zins dem Sparer errichtet. Infolge der Zinslasten heißt sparen heute für die Volksmassen - entsagen, entbehren, hungern, frieren und nach Luft schnappen. Denn gerade durch den Zins, den der Arbeiter erst für andere aufbringen muß, wird der Arbeitsertrag so stark beschnitten, daß in der Regel der Arbeiter an Sparen überhaupt nicht denken kann. Ist also der Zins ein Sparreiz, so ist er in noch stärkerem Grade ein Sparhindernis. Der Zins beschränkt die Sparmöglichkeit auf ganz kleine Kreise, und die Sparfähigkeit auf die Wenigen aus diesen Kreisen, die den nötigen Entsagungsmut dazu haben. Sinkt der Zins auf Null, so steigt der Arbeitsertrag um den vollen Betrag der Zinslasten, und entsprechend erweitert sich die Sparmöglichkeit und Sparfähigkeit. Und es ist doch sicher leichter, von 200 Mark, als von 100 Mark 5 Mark zu sparen. Und wahrscheinlich wird derjenige, der durch die Zinsaussichten mitbestimmt wurde, bei 100 Mark sich und seinen Kindern 10 Mark am Munde abzusparen, bei 200 Mark ohne jenen Reiz, aus natürlichen Spartrieben, wenn auch nicht 110 Mark, so doch erheblich mehr als 10 Mark sparen."

    http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/gesell/nwo/5_5.htm

    Beim Studium des ganzen Kapitels – oder besser des ganzen Buches – klären sich auch alle anderen Denkfehler auf der Grundlage einer a priori fehlerhaften Geld- und Bodenordnung, die aus der Marktwirtschaft – von einem Krieg bis zum nächsten und dazwischen mit exponentiell steigender Tendenz – eine kapitalistische Marktwirtschaft macht.

    In der vom Privatkapitalismus (Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz) befreiten Marktwirtschaft können verdiente Knappheitsgewinne aufgrund eigener, technologischer und kultureller Innovation (der eigentliche Antrieb unternehmerischen Handelns) nicht mehr durch unverdiente Knappheitsgewinne (Zinsen, Renditen, Spekulationsgewinne und private Bodenrenten) von Sparern, die sich für "große Investoren" halten, geschmälert werden, sodass die Natürliche Wirtschaftsordnung (Freiwirtschaft = echte Soziale Marktwirtschaft) nicht nur die gerechteste, sondern auch die innovativste Wirtschaftsform darstellt, in der sich der eigenverantwortliche und kreative Mensch frei entfalten kann:

    Geld – wie es (noch) ist und wie es sein soll

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  10. Ich muss da JanH beipflichten. Entweder du hast eine gewisse Summe, die du so anlegst, dass du ein passives Einkommen erhältst, oder du bist arm dran. Durch Abzwacken vom Gehalt erreichst du sowas nur im Einzelfall.
    Weder Clubbesuche, noch Markenklamotten, weder Auto noch irgendwelcher Luxus. Sämtliche Faktoren, die im Blog genannt werden, sind bei mir ausgeschaltet.
    Fähigkeiten wie ein Buch schreiben oder programmieren habe ich nicht, so dass es sehr schwerfällt, Möglichkeiten zu finden, passives Einkommen abseits des Depots zu erwirtschaften.

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