Mittwoch, 27. Februar 2013

Profitieren Sie von den großen Geldreserven der Konzerne

Täglich hört man aus den Medien Berichte über leere Kassen in Kommunen, Ländern und Staaten in Europa sowie den USA. Stattdessen wird über Neuverschuldung, Rettungsschirme für zu hoch verschuldete Staaten und dem Fiscal Cliff in den Vereinigten Staaten diskutiert. Die sogenannten "Schuldenuhren" sind sicher den meisten bekannt. Mit anderen Worten, die Mehrheit der Industrienationen ist hoch verschuldet, während große - oft global agierende - Konzerne auf einem Riesenberg von Liquidität sitzen. Wie können wir als Privatanleger von diesen enormen Geldhaufen profitieren?

Auf dem größten Batzen an Geld sitzt der Konzern Apple, der knapp 110 Milliarden Euro an Liquidität zur Verfügung hat. General Electric kann auf rund 95 Milliarden Euro Bargeld zurückgreifen. Microsoft und China Mobile haben rund 50 Milliarden Euro flüssig auf den Unternehmenskonten. In Deutschland warten bei Volkswagen 25 Milliarden auf eine weitere Verwendung, bei Daimler und BMW immerhin noch 15 bzw. 13 Milliarden Euro.

Banken und Versicherungen haben häufig noch höhere Barreserven, aber das gehört zu deren Kerngeschäft und sollte nicht weiter verwundern.

Hohe Cashreserven sichern Unternehmen zum einen vor wirtschaftlich schwierigen Zeiten ab und somit macht es keinen Sinn diese komplett aufzulösen. Viel Geld auf der hohen Kante zu haben, ist ein Merkmal für ein erfolgreiches Geschäftsmodell und man bewahrt sich die notwendige Unabhängigkeit von Banken. Dies ermöglicht zudem ein schnelles Agieren, wenn sich am Markt Chancen auftun.

Oft hört man dagegen die Kritik, dass eine hohe Liquiditätsrate unnütz und verschwendete Resource sei. Die Frage stellt sich in der Tat, was man mit dem Geld vernünftig anstellen kann. Zum einen benötigt ein Unternehmen Kapital für Investitionen, um zukünftig weiter wachsen zu können. Wenn gerade keine Investitionen sinnvoll erscheinen, dann kann ein Teil der Liquidität an Investoren als Dividende ausgeschüttet werden. Aber eine großzügige Dividendenpolitik strebt nicht jedes Unternehmen an.
So will Hedge-Fonds-Manager David Einhorn an den riesigen Barmitteln von Apple beteiligt werden und versucht dies nun vor Gericht einzuklagen. Soweit braucht man als Investor nicht zu gehen

Wie kann man als Anleger von diesen hohe Geldbeträgen profitieren?
1.) Zunächst einmal sucht man sich die Unternehmen mit hohen Cashreserven heraus. Einige habe ich weiter oben bereits genannt. Bei bekannten Konzernen lassen sich die Geschäftsberichte relativ leicht im Netz finden. Viele Banken und Finanz-Seiten (z.B. Comdirect oder Cortal Consors, nur nur zwei von vielen zu nennen) bieten eine Übersicht der wichtigsten Bilanzdaten der letzten Jahre.

2.) Von den ausgewählten Titeln streicht man diejenigen heraus, die bereits seit mindestens fünf Jahren auf ähnlich hohe Geldreserven sitzen und sie weder für Investitionen nutzen noch an Anleger ausschütten. Denn wenn über viele Jahre überhaupt keine Verwendung für das verfügbare Geld besteht, dann sollte man stutzig werden. Irgendwo könnte dann bei diesem Unternehmen ein Haken sein.

3.) Nun wählt man Konzerne aus, die eine gleichbleibende oder - besser noch - ansteigende Dividenden- Ausschüttung vorweisen können. Auch sollte eine Mindest-Dividendenrendite ausgeschüttet werden. Diese könnte man z.B. bei 2% ansetzen.

4.) Zusätzlich könnte man das Unternehmen noch mit dem Gesamt-Markt vergleichen. In dem früheren Beitrag "Stop-Loss für Dividenden-Aktien" hatte ich eine Möglichkeit vorgestellt, die Entwicklung einer Dividenden-Aktie mit dem Gesamtmarkt zu vergleichen. Sofern sich eine Aktie in einem bestimmten Zeitraum mindestes 20% schlechter entwickelt als der Gesamtmarkt, dann besteht eine deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass in Kürze die Dividende gekürzt oder sogar gestrichen wird.

Wenn man die vier Kriterien auf den Aktienmarkt anwendet kommt man beispielsweise auf folgende Unternehmen (Liste ist längst nicht vollständig)

  • Apple (ISIN: US0378331005)
  • General Electric (ISIN: US3696041033)
  • China Mobile (ISIN: US16941M1099)
  • Microsoft (ISIN: US5949181045)
  • Volkswagen (ISIN: DE0007664039)
  • BMW (ISIN: DE0005190003)

Damit hat man als Anleger zumindest einige Kriterien abgeklopft, um das Risiko ein zukünftig unprofitables Unternehmen ins Depot zu holen zu reduzieren. Eine Garantie hat man aber selbst mit dieser Vorgehensweise nicht.
Wem dieses Vorgehen zu aufwändig oder unsicher ist, kann natürlich - wie schon oft erwähnt - auf ETFs zurückgreifen, die den breiten Markt abdecken. Eine große Auswahl finden Sie auf der Seite: "Die Ausschüttungsquoten von ETFs".

Zum Weiterlesen:

1 Kommentar:

  1. Wenn ein bisschen Zeit investiert in den Recherche von Dividenden Aktien, dann kann man sich ein schönes Dividenden Depot zusammen kaufen und langfritsig von steigenenden Dividendenzahlungen der Dividenden Aristokraten aus USA & Kanada profitieren.

    AntwortenLöschen

Bitte kein Spam und beleidigende Äußerungen!