Dienstag, 4. März 2014

Comeback von Gold und Silber?

Leser, die hier schon länger dabei sind, hatten mitbekommen, dass ich lange Zeit ziemlich skeptisch gegenüber Gold war. Artikel wie "Gold wird Sie in Krisenzeiten nicht schützen" oder "Gold kurz vor einem mittelfristigen Verkaufssignal" sind zwei Beispiele. Im Jahr 2013 kam dann der große Abrutsch, als der Goldpreis um über 500 US-Dollar auf 1.200 US-Dollar fiel. Im Jahr 2014 gehört dagegen Gold, aber auch Silber, zu den Anlageinstrumenten, die sich noch am besten entwickelten.

Seit den Tiefpunkten um den Jahreswechsel 2013/2014 konnte der Goldpreis bislang 14%, Silber knapp 16% an Wert gewinnen.
Goldpreis von 2012 bis 2014. Der Kurs liegt noch deutlich unter der
100 Wochen-Linie - Quelle: comdirect.de
Schauen wir kurz auf den Wochen-Chart von Gold. Dort sehen wir, dass sowohl im Sommer 2013 als auch zum Jahresende der Goldpreis zwar kurz unter 1.200 US-Dollar abrutschte, aber dieser Wert konnte jeweils nicht dauerhaft unterschritten werden. Mittlerweile liegt der Goldpreis bei rund 1.350 US-Dollar. Das ist zwar weiterhin deutlich unter den absoluten Höchstständen, aber immerhin entwickelte sich Gold bislang besser als dies viele Analysten für 2014 erwartet hatten. Dennoch bleibt festzuhalten, der aktuelle Kurswert ist im Wochenchart von der 100 Wochen-Linie - derzeit bei etwa 1.500 US-Dollar - noch ein gutes Stück entfernt. Übrigens hat sich auch hier bislang bestätigt: Bei zu großer Entfernung des Kurswertes von der 100 Wochen-Linie ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch, dass sich beide Kurven recht bald wieder annähern.
Die Ausführungen hier gelten im Grunde auch für den Silberpreis. Beide Edelmetalle sowohl Gold als auch Silber befinden sich mittelfristig weiterhin in einem Bärenmarkt.

Das war bislang lediglich eine Bestandsaufnahme. Die Frage, wie nun die weitere Entwicklung bei Gold und Silber verläuft, muss ich Ihnen schuldig bleiben, denn ich weiß es natürlich auch nicht.
Fundamental stört mich derzeit, dass sowohl in den USA als auch in Europa die Preissteigerungsraten trotz einer quasi Nullzinspolitik ziemlich bescheiden ausfallen, das heißt eher deflationäre Kräfte wirken. Nachdem jahrelang von einer drohenden Inflation die Rede war, wird jetzt das Thema Deflation selbst von den Zentralbanken in einigen Fällen offen genannt, wenn auch von dort eher beschwichtigende Worte kommen. Das ist nicht gerade ein Umfeld, bei der die Preise der Edelmetalle durch die Decke gehen.

Auf der anderen Seite habe ich im Beispiel von Anlageklassen vorgeschlagen, dass ein gewisser (kleiner) Teil an Gold- und Silbermünzen - die in einem Goldsilbershop erhältlich sind - in einem gut diversifizierten Portfolio ruhig dabei sein können. Allerdings eher als Werterhalt, falls es doch eines Tages eine deutliche Teuerungsrate gibt und Währungen wie Euro der US-Dollar merklich an Kaufkraft verlieren sollten. Weniger als echte Geldanlage, denn Edelmetalle bringen kein passives Einkommen in Form von Zinsen oder Dividenden. Einen Anteil von deutlich mehr als 5% des gesamten Portfolios halte ich daher für weniger sinnvoll.

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1 Kommentar:

  1. Die Frage ist, ob Gold eine neues Hoch schafft, bzw. das Hoch vom Oktober 2013 knacken kann.
    Wenn ja, dann würden die Charttechniker ein Kaufsignal aussprechen.
    Wenn Gold an der Marke um die 1.400 - 1.420 scheitert, dann würde der Abwärtstrend weiter gehen.

    Ich persönlich halte mich von Gold noch fern, auch wenn es die letzten 2,5 Jahre kräftig nach unten ging.

    Beste Grüße
    D-S

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