Mittwoch, 22. April 2015

Nicht nur sparen, sondern nach weiteren Einnahmen suchen!

An etlichen Stellen hatten wir besprochen, dass es wichtig ist weniger Geld auszugeben als einzunehmen. Das ist ein wichtiger Grundpfeiler der finanziellen Bildung. Wer dies konsequent beherzigt, wird langfristig reich.
Nun gibt es einige Menschen, die betreiben das Sparen in ziemlich extremer Form und haben ihre regelmäßigen Ausgaben derart weit heruntergeschraubt, um möglichst schnell von Dividendenausschüttungen ihrer Investments leben zu können. Grundsätzlich begrüße ich diesen Weg ausdrücklich, aber wer sich finanziell zu sehr einschnürt oder zu knapp kalkuliert, geht in mehrfacher Weise ein hohes Risiko ein.

Alle Leser mit einem investierten Kapital von 5 bis 10 Millionen Euro - oder noch mehr - können an dieser Stelle mit dem Lesen des Artikels aufhören. ;-)

Wir hatten bereits früher festgehalten, dass ein Vermögen von einer Million Euro für ein monatliches passives Einkommen von etwa 3.500 Euro netto(!) sorgt. Selbst bei etwas defensiverer Rechnung kann jemand mit einem Vermögen von 5 Millionen Euro ohne Probleme ein monatliches Einkommen aus Dividenden und Zinsen in fünfstelliger Höhe erhalten. Wer sich jetzt nicht gleich jeden Monat eine neue Jacht kauft, dürfte mit diesem regelmäßigen Geldstrom kaum finanzielle Probleme bekommen. Selbst wenn die Höhe der Kapitalertragssteuer in einigen Jahren um 5 oder 10 Prozent angehoben wird. Dass ich in einigen Jahren eine Erhöhung erwarte, hatte ich bereits früher an dieser Stelle gesagt.

Nur zu sparen kann Freiheitsgefühl reduzieren
Natürlich kann man zur Not auch von 600 oder 700 Euro monatlich irgendwie leben - also mit einem investierten Kapital von etwa 200.000 Euro. Die Frage ist jedoch zum einen, ob dies für einen selbst ein Dauerzustand sein soll? Fühlt man sich wirklich richtig frei, dass man zwar seinen Job aufgegeben hat, aber nun von ein paar hundert Euro Wohnen, Nahrungsmittel, Urlaub, Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und sonstige Anschaffungen bestreiten soll?

Vor wenigen Jahren ist ein Buch erschienen von einem jungen Pärchen in Berlin, die für einige Zeit praktisch ohne Geld gelebt haben. Aus den Schilderungen im besagten Buch war zwar einerseits der Stolz zu merken, dass sie es auf diese Weise geschafft haben. Zum Beispiel wurden Nahrungsmittel aus den Müllcontainern der Lebensmittelgeschäfte besorgt und sie kamen irgendwo bei Bekannten unter. Aber auf der anderen Seite war auch eine enorme Unfreiheit herauszulesen, da für fast jede Aktivität irgendwie überlegt werden musste, dies ohne Geld hinzubekommen.

Dividendenerträge schwanken
Und zum anderen wird es bei knappen Einkünften erst richtig eng, sobald die Steuer auf Kapitalerträge erhöht wird. Nicht nur dies, denn in der Artikelserie "Wie verhalte ich mich als Anleger in Krisenzeiten?" hatten wir gesehen, dass Dividendenzahlungen auch etwas schwanken und für ein Jahr durchaus um 10 oder 20 Prozent reduziert werden können.

Die Zeit, die für das Heraussuchen von den noch einmal 10 bis 20 Cent günstigeren Angeboten der Discounter draufgeht, in der ein Plan erarbeitet wird, zu welchen Zeiten des Tages Licht und Heizung benutzt werden dürfen oder zu überlegen, ob man wirklich nur noch dritten jeden Tag duschen gehen sollte, kann man stattdesssen lieber dazu nutzen, wie man mehr Geld verdienen kann. Welche Möglichkeiten es gibt noch zusätzliche Einnahmen zu generieren?

Wir hatten das Thema im früheren Artikel "Mit Investitionen und unternehmerischem Denken zum finanziellen Erfolg!" bereits angesprochen und dass das Sparpotential irgendwann auch einmal ausgereizt ist. Sich zu sehr auf das Sparen und sich ausschließlich auf Dividendenzahlungen zu konzentrieren, ist meiner Erfahrung nach nicht wirklich befreiend und speziell ein extremes Sparverhalten birgt auch eine Portion negative Energie.

Den Fokus auf höhere und mehrere Einnahmen richten
Jeder, der es geschafft hat zusätzlich in irgendeiner Form Geld zu verdienen, weitere Einkommensströme zu entdecken, wird sich letztendlich befreiter fühlen. Schon alleine deshalb, weil das Potential neue Umsätze zu generieren nicht begrenzt ist, weil man etwas Konstruktives geschafft und zusätzlich auf dem Weg dorthin etwas Neues dabei gelernt hat.
Mehrere finanzielle Standbeine zu errichten sorgt nicht nur für ein besseres Gefühl, sondern letztendlich auch für mehr Sicherheit. Einige Beispiele hatten wir im Artikel über mehrere finanzielle Standbeine besprochen. Mehr Sicherheit deshalb, weil beim reduzierten Geldfluss oder gar Wegfall eines Standbeines, noch aus anderen Quellen Geld auf das eigene Konto gelangt. Dazu gehört auch mehr Sicherheit, sofern man bei einem Arbeitgeber hauptberuflich angestellt ist. Sollte man aufgrund eines Arbeitsplatzabbaus oder weil einem der Kurs der Firma nicht mehr liegt, den eigenen Job verlieren, stürzt man nicht gleich in ein finanzielles Tief.

Natürlich ist nicht jede Aktivität für jedermann geeignet, aber es lohnt sich die verschiedenen Möglichkeiten anzuschauen. Erst kürzlich haben wir hier über das Network-Marketing gesprochen, was man sehr gut in einer nebenberuflichen Selbstständigkeit ausüben könnte. Oder alleine die zig Möglichkeiten im Internet Geld zu verdienen, oftmals benötigt man zuvor keine größeren Investitionssummen und in vielen Fällen reichen ein Notebook sowie ein Internetanschluss.
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Fazit
Eine der finanziellen Grundregeln ist es weniger Geld auszugeben als hereinkommt. Aber dabei sollte man sich nicht nur alleine auf das Sparen konzentrieren. Mehr Sicherheit und auch ein besseres Gefühl für die Psyche erlangt man durch das Entdecken von weiteren Einkommensquellen. Zinsen und Dividenden sind selbstverständlich ein wichtiges finanzielles Standbein. Aber halten Sie dennoch jederzeit Ausschau nach Möglichkeiten in irgendeiner weiteren Weise Geld zu verdienen. Das kann das eigene Leben in mehrfacher Hinsicht bereichern.

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3 Kommentare:

  1. Das man, wenn man mal soweit ist, auch nicht KOMPLETT von seinen monatlichen Dividendeneinkünften leben sollte (also sie jeden Monat bis auf den letzten Cent verkonsumiert) ist doch eigentlich klar - auch da setzt sich fort was man schon im vorigen Leben praktiziert haben sollte - immer genügend zum Sparen (Reinvestieren) zurücklegen. Ich könnte ja im Prinzip auch schon von meinem passven Einkommen (mittlerer Hunderterbetrag) leben, tu ich aber nicht - weil ich den dann komplett ausnutzen müsste (da meine Grundausgaben auch so im mittleren Hunderterbereich sind) und dann nichts mehr über bliebe. Das wäre mir noch zu knapp kalkuliert wenn, wie du sagst, die Dividenden doch mal um ein paar Prozente zurückgehen oder sonstwie unvorhergesehene größere Ausgaben anstehen.

    Vor der Steuer würd ich übrigens garkeine so große Angst haben. Wenn irgendwann mal umgesetzt wird, was so am meisten besprochen wurde (Anpassung KESt an die normale Arbeits-Lohnsteuer - was ja im Prinzip auch vernünftig ist) kämen die meisten von uns (die ja noch weit unter tausend Euro im Monat passives Einkommen haben) erstmal besser weg, und erst ab einer gewissen Grenze (kann ja jeder für sich in der Steuertabelle nachschauen) werden es mehr als 25%.

    Die Leute mit mehreren flotten Mios, die du schon weggebeten hast, werden ja auch da noch die richtigen Kanzleien beauftragen können, denen irgendwelche rechtlichen Konstruktionen zusammenzuzimmern, bzw. oder einfach auswandern (dass sind dann ja Summen, wo einen jedes Land gern mit Kusshand nimmt wenn man nur das "Eintrittsgeld" bezahlen kann)

    Mehrere finanzielle Quellen zu erschließen ist natürlich immer gut. Ich würde das zwar nicht generell mit "Freiheit" umschreiben (jemand der fünf Nebenjobs gleichzeitig jongliert kommt mir erstmal nicht wirklich "freier" vor als jemand der nur einen Arbeitgeber hat - ich weiß aber ja was du eigentlich meinst). Deinem stetigen Plädoyer für alternative Einkommensstandbeine kann ich allerdings nur hinzufügen dass es trotz all der Möglichkeiten realistisch gesehen nur ein paar schaffen werden damit ernsthaft Geld zu verdienen. Klar soll das niemand vorher abhalten, es zu versuchen (man weiß ja nie vorher zu welchen man gehört), aber nur mal um die Erwartungen dämpfen. Nicht jeder kann ein erfolgreiches Buch oder Software schreiben, eine populäre Website erstellen oder im MLM nach oben kommen (das geht schon rein mathematisch nicht, Schneeball). Die meisten Menschen haben weder das Talent noch den Ehrgeiz - das ist ja okay, solang sie wenigstens Geld haben (und die zahlreichen Möglichkeiten, aus Geld mehr Geld (= Zinsen, Dividenden, Mieten, etc.) zu machen, nutzen. Wer erstmal überhaupt kein Geld UND kein Talent hat... tja Pech... der sollte sich halt nochmal um die Nebenjobs oben kümmern ;-)

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    1. Genau darauf kommt es mir an, im letzten Abschnitt hast Du es es anklingen lassen. Wer sich nicht informiert, wer nichts ausprobiert, der wird ganz sicher keinen Erfolg haben. Also, raus aus der bequemen Komfortzone und Aktivitäten außerhalb des eigenen Tellerrands entwickeln!
      Und mir ist noch kein Mensch begegnet, der überhaupt kein Talent hat ;-)

      Natürlich macht es keinen Sinn bei fünf verschiedenen Arbeitgebern feste Teilzeit-Jobs anzufangen. Das läuft in der Regel schon auf selbständige Tätigkeiten hinaus.

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  2. Diesen Ansatz finde ich sehr gut. Klar ist das jeder Normalverdiener bei entsprechendem Sparverhalten ein passiv Einkommen erreichen kann, wo von man leben "kann". Aber will man das wirklich? Sich selber so einschränken? Ich glaube dann verpasst man zu viel im Leben. Ich sehe passiv Einkommen aus Zinsen, Miete, und Dividenden als einzelnes Standbein, welches im Laufe der Zeit immer mehr zu tragen hat. Gleichzeitig sollte man mit offenen Augen durch die Welt gehen und nach zusätzlichen Möglichkeiten ausschau halten, Einnahmen zu generieren. Ein Geschäft lässt sich bei entsprechendem Willen und Anstrengung immer machen :)

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